Ketten schären
In der Weberei haben die gespannten Fäden, die Kettfäden, stets die gleiche Länge. Am besten werden sie von einem Fixpunkt zum anderen gespannt, z. B. an Tür- und Fenstergriffen, Schraubzwingen, Stuhlbeinen ...
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Fäden abzulängen. In der Fachsprache sagt man dazu: die Kette schären.
Hier wird der Faden einfach hin und her gespannt. Wenn wenige Fäden für eine Kette benötigt werden, reicht diese Methode aus.
Hier wird mit Hilfe von zwei Fixpunkten der Faden in einer Acht hin und her geführt. In der Mitte entsteht ein Fadenkreuz. Diese Methode ist sinnvoll, wenn viele Fäden benötigt werden. Bei einer einfarbigen Kette geht das Schären schnell von der Hand, bei einer gemusterten Kette ist es aufwändiger. Jeder Farbwechsel in der Musterzeichnung muß auch beim Schären vollzogen werden.
Hier wird mit Hilfe von drei Fixpunkten der Faden gerade und in einer Acht hin und her geführt. An der rechten Seite entsteht ein Fadenkreuz. Diese Methode ist sinnvoll, wenn viele Fäden benötigt werden. Bei einer einfarbigen Kette geht das Schären schnell von der Hand, bei einer gemusterten Kette ist es aufwändiger. Jeder Farbwechsel in der Musterzeichnung muß auch bei Schären vollzogen werden.
Vor dem Abnehmen der Kettfäden wird das Fadenkreuz mit einem festen Faden gesichtert, indem die Zapfen durch ein festes Band ersetzt werden.
Die Kettfäden werden hinter dem Fadenkreuz mit einem festen Faden fixiert, damit sie sich beim Einziehen in den Webekamm nicht verziehen. Anschliessend wird die Kette auf einer Seite aufgeschnitten und abgenommen. Auf der anderen Seite wird ein Rollknoten drauf gesetzt.
Das feste Band vom Fadenkreuz wird zwischen zwei Schraubzwingen gespannt. Das Fadenkreuz enthält die Farb- und Fadenfolge des Bandmusters und wird genau so in den Webekamm eingezogen. Von der Mitte ausgehend wird Loch, Schlitz, usw. eingezogen.
Ohne Fadenkreuz werden die Fäden an der Abbindung herausgesucht. Die Reihenfolge wird von der Musterzeichnung abgelesen. Von der Mitte ausgehend können erst die Schlitzfäden, danach die Lochfäden eingezogen werden.